Warum Mama & Karrierefrau kein Widerspruch sind

Warum Mama & Karrierefrau kein Widerspruch sind

Business Coach Dr. Tanja Reiter-Narrenhofer über den erfolgreichen Wiedereinstieg nach der Karenz

Hurra, ich bin schwanger! Statt der täglichen Fahrt ins Büro, heißt es bald Windel wechseln und Mama sein. Das Leben einer Frau ändert sich mit diesem neuen Lebensabschnitt von einer Minute auf die andere. Viele intensive Emotionen, andere Gewohnheiten und ganz besonders eine neue Wertehaltung prägen den Alltag. Die Zeit der Karenz ist für Viele mit einer wunderbaren Auszeit vom Job verknüpft, doch auch sie geht vorbei. Vorbereitungen für den beruflichen Wiedereinstieg wollen daher rechtzeitig geplant sein, um stressfrei und ohne schlechtes Gewissen wieder arbeiten gehen zu können. Denn eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind notwendig, um persönliche Lebenszufriedenheit zu erlangen.

Deine neue Superpowerkräfte für die Arbeitswelt

Lass dich ja nicht unterkriegen, wenn du zurück an deinen Arbeitsplatz gehst. Mütter sind wahre Superheldinnen. Mit ihren Ressourcen und Fähigkeiten können und schaffen sie viel – das Dilemma dabei ist, dass es ihnen oft nicht bewusst ist. Fühlst du dich ertappt? Unter den erworbenen Kompetenzen während einer Elternkarenz fallen zum Beispiel eine gesteigerte Stressresistenz, eine besondere Zeiteffizienz, ein hohes Maß an Kreativität und Lösungskompetenz sowie gute Kommunikations- und Organisationsfähigkeiten.

Internes Karenz-Netzwerk nutzen

Vergiss nicht: all jene die schon eine Karenz hinter sich gebracht haben, kennen die Hindernisse beim Wiedereinstieg und können dir Tipps geben, wie es in Zukunft noch besser gehen könnte. D.h. die besten Expert*innen für einen erfolgreichen Wiedereinstieg, arbeiten bereits im selben Unternehmen wie du. Nutze daher das bestehende interne Karenz-Mütter-Netzwerk vor deinem Wiedereinstieg!

Mein Best Practice-Modell

In den letzten Jahren durfte ich mit vielen verschiedenen Mamas an ihrer Rückkehr ins Unternehmen arbeiten und dabei hat sich eine Art Best Practice Modell entwickelt. Diese vier Bausteine sind meiner Erfahrung nach wesentlich, damit ein Wiedereinstieg ins Unternehmen erfolgreich ist:

  1. Setze dich mit dir selber und deiner Veränderung auseinander: Du warst vor deiner Karenz 100% Karrierefrau. Du warst während deiner Karenz 100% Mama. Wer bist du heute vor deinem Wiedereinstieg?
  2. Finde dein inneres Mindset und prüfe genau wer bei dir in Sachen Wiedereinstieg den Ton angibt
  3. Analysiere dein privates Umfeld – wo sind deine Supporter auf die du immer zählen kannst?
  4. Gestalte dein individuelles Vereinbarkeits-Motto, das dir an schwierigen Tagen Halt gibt.


Und dann? Starte voll durch, lerne jeden Tag und sei liebevoll zu dir selbst!!

Wenn du dir eine Begleiterin wünscht, die dir Sicherheit und Halt gibt, dann melde dich gerne unter tanja.reiter@back2business.at. Gemeinsam finden wir mit deiner persönlichen Wiedereinstiegs-Analyse heraus, wie du erfolgreich an deinen Arbeitsplatz zurückkehren kannst!

Ihr schnellster Weg ins Burnout? Sich selbst untreu werden!

Ihr schnellster Weg ins Burnout? Sich selbst untreu werden!

Arbeitszeiten, äußere Umstände, zu hohes Pensum? All das scheint Menschen nicht so schnell in ein Burnout zu treiben, wie wenn Sie sich selbst und Ihren Werten untreu sind. Das sind die Ergebnisse meiner Studie, durchgeführt an der SFU Wien. Müssen wir also unsere Haltung zu Arbeit und Karriere überdenken?

Vielleicht hören wir es gerade aus Sicht der Arbeitnehmer*innen nicht so gerne, aber die Ergebnisse zweier Studien  zum Thema „Burnout und existentielle Motivation“ sprechen eine eindeutige Sprache: Äußere Umstände wie lange Arbeitszeiten oder das Arbeitspensum haben viel weniger Einfluss darauf, ob jemand früher oder später die Diagnose Burnout erhält als lange angenommen. Viel entscheidender ist, ob man sich selbst und seinen Werten treu bleibt.

Was im ersten Moment abstrakt klingt, ist schnell erklärt:  Wer z.B. immer wieder Beförderungen annimmt, weil das dazu gehört in unserer Leistungsgesellschaft, obwohl das die Person eigentlich nicht will, bewegt sich zielsicher Richtung Burnout. Wer sich in die Arbeit stürzt und sich viel mehr verausgabt, als ihm guttut, rein aus der gefühlten Verpflichtung z.B. seiner Familie gegenüber, bewegt sich zielstrebig auf ein Burnout zu. Es ist die Diskrepanz zwischen inneren Haltungen und persönlichen Werten einerseits und dem, was die Person tatsächlich im Außen lebt andererseits, was wesentlichen Einfluss auf eine Burnout-Diagnose hat. So als ob der Verrat an sich selbst, das Ignorieren seines Naturells und seiner Möglichkeiten ein Garant für die Prognose eines Burnouts wäre.  

In den Interviews, die für die Studie durchgeführt wurden, gab ein Großteil der Befragten mit Burnout-Diagnose an, eine Maske aufgehabt oder eine Show abgezogen zu haben –jemanden zu spielen, der man eigentlich nicht war. Die größte Herausforderung lag dabei im Aufrechterhalten dieser Fassade. Die Studienteilnehmer*innen erlebten eine zunehmende Selbstentfremdung – bis es eben nicht mehr ging. Selbsttreue ist also ein Faktor, der in Unternehmen bzw. im Wirtschaftsleben allgemein verstärkt diskutiert werden sollte.

Aber, wie geht das eigentlich… Selbsttreue?

Wenn es um Selbsttreue geht, geht es um Authentizität – diesem Begriff begegnen wir öfter. Aber was bedeuten diese beiden Bezeichnungen, wenn es um Burnout-Prävention geht?

Auf Basis der Studienergebnisse lassen sich sehr klare Empfehlungen dazu ausdrücken: Gleichen Sie immer wieder ab, ob das, was Sie tun mit Ihrer Haltung zum Leben übereinstimmt. Setzen Sie sich ernsthaft und eingehend mit Ihren Wertvorstellungen auseinander. Wer sind Sie wirklich? Was wollen Sie wirklich? Was ist Ihnen wirklich wichtig? Wo können Sie vielleicht zugunsten höherer Ziele dennoch kleine Abstriche machen? Wenn Sie eine Entscheidung treffen müssen, wiegen Sie ab: Kann ich mir damit treu bleiben? Oder entfremde ich mich damit von mir selbst? Möchte ich das, wonach ich aktuell strebe, wirklich?

Ein permanenter Abgleich zwischen der eigenen Haltung zum Leben und dem, was man im Außen tut und lebt, ist mit Sicherheit die beste Burnout-Vorsorge. Das heißt nicht, dass Unternehmen keine Verantwortung hätten. Ganz im Gegenteil – sie sind nach diesen Erkenntnissen noch viel stärker gefordert. Neben Überlegungen zu einer bewältigbaren Arbeitslast, wird es für den Unternehmenserfolg in Zukunft noch wichtiger sein Mitarbeitende als individuelle Persönlichkeiten zu sehen und Sie in ihren Haltungen und Überzeugungen ernst zu nehmen.